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1903:
Unglück auf dem Hallwilersee
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Am ersten
Februarsonntag hatten sich viele
Schlittschuhläufer auf der
"wunderschönen Eisfläche"
getummelt. Gegen 16 Uhr begann ein starker
Föhn zu wehen, der sich bald mit Regen
mischte und der Eisdecke, die unheimlich zu
krachen und zu bersten anfing, ein jähes Ende
bereitete. Einige Schlittschuhläufer brachen
ein, konnten jedoch gerettet werden, andere
konnten sich nur durch "kühne
Sprünge" ans Land retten.
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Im Eis bei Birrwyl
lag, am Bug leicht beschädigt, der kleine
Hallwilersee-Dampfer, berichtet der
Korrespondent. Um das Wasser herauszupumpen,
holte der 22-jährige Schiffskassier Otto
Bühlmann aus Beinwyl am See im Delphin die
rund eineinhalb Zentner schwere Schiffspumpe,
und zog sie gleich einem Schlitten mit einem
Strick übers Eis, wobei er einen
Schwimmgürtel trug. Unglücklicherweise hat
er den Strick aber an diesem Gurt befestigt.
"Plötzlich", so ist zu lesen,
"ertönte ein Schrei, die Eisdecke brach,
die Pumpe sank in die Tiefe und riss Bühlmann
mit."
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An diesem Steg
beim Restaurant "Schifflände" in
Birrwil lag das beschädigte Dampfschiff (Bild
ca. 1940)
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Sein Begleiter,
ein Fritz Gloor aus Birrwyl, sah die
Katastrophe, wollte seinem Kameraden helfen
und holte am nahe Ufer eine Leiter. Als er
zurückkam, war der Freund bereits
verschwunden. "Nur der Hut schwamm noch
auf dem Wasser." Plötzlich brach auch
unter Gloor die Eisdecke, und "nach
längerem, fürchterlichen Kampf ums Leben
ward er ein Opfer seiner Freundeshilfe."
Vom Ufer her war ebenfalls Rettung versucht
worden, doch zerbröckelte das Eis, durch
Regen und Tauwetter aufgeweicht, in einzelne
Stücke. Die Leichen der beiden Jünglinge
wurden zwei Tage später aus dem See geborgen.
Quelle: Text und Bilder:
Seener Spiegel, 2003/2004, Günter Windfelder |
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