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Seegfrörni - nicht immer,
aber mehr als man meint!
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AIs Bootsbauer Ursus Merz aus
Beinwil am See am 3.2.2006 in der AZ las (>Artikel), "in den letzten Jahrzehnten"
habe es "nur gerade zweimal" eine Seegfrörni gegeben,
muss dem selbst ernannten absoluten Eisfan das Blut in den Adern
gefroren sein. Flugs griff der 64-jährige Bootbaumeister und Segellehrer
zu Papier und Kugelschreiber (Computer sind für ihn "Teufelszeugs")
und erstellte zuhanden der Redaktion eine Chronik sämtlicher
Halb-, Dreiviertel- und Ganz-Gfrörnis seit 1966/67.
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1966/67 |

Ein Bild aus noch ältereren Tagen,
1956: Bernini, Notter Bobi, Eri Leutwiler, Rütli-Geni und Ursus
Merz.
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Damals nämlich sei das Eis so dick
gewesen wie 1962/63, 40 Zentimeter, und das "monatelang".
Nur sei wegen des vielen Schneefalls Schlittschuhlaufen und
Hockeyspielen nur nach grösstem Reinigungseinsatz möglich
geworden. Den Beweis liefert Merz mit vier Fotos der "legendären
Böjuer Hockeyern" Zadi, Schläpfer, Hofmann, Rutti, Haller,
Fehlmann, Wächter, Mausing, Fox, Dambach, Rütli-Geni und
natürlich Merz himself. |
1970/71 |
1970/71 habe der Wind das Eis von
Seengen her sofort wieder aufgerissen, bei Mosen sei der See
hingegen während mehrerer Wochen befahrbar gewesen. Für
Eisbildung ist die Schattenseite des Hallwilersees eindeutig von
Vorteil. Die 80er waren das Seegfrörni-Jahrzehnt schlechthin. |
1980/81 |
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1980/81 war der See ganz zugefroren,
wobei ein Drittel der Fläche sehr lange befahrbar gewesen sei:
"Musste Fotograf bestechen, dass er Mitte See eine Foto machte",
schreibt Merz und legt neben dem Bild einen Zeitungsausschnitt
bei. "Solangs chroset, passiert nüüt", dikitierte er,
der sich auf eine 6 Zentimeter dünne Eisschicht verlässt, dem Reporter
des "Wynentaler Blatts" vom 30. Januar 1981 in den
Notizblock. Ob das Eis gut sei, habe man als Ur-Beinwiler eben im
Gschpüri. Am 11. Februar 1986 machte Ursus Merz wiederum die allererste
Fahrt, (unter einem Zeugen namens Hübeli) auf dem zugefrorenen
See und verewigte sie wie immer auf einer Holztafel. Aus dem Jahr
1987 ein weiteres Bild mit Ur-Böiuern in Hockeykluft.
Bildlegende: "Nur Ufer, aber super". |
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2003 -2006 |
ln den 90-er-Jahren kehrte Ruhe
beziehungsweise Wärme ein, bis zur Mini-Seegfrörni 2003. Ursus
Merz liess es sich auch diesmal nicht nehmen, (70 cm vom Wasser
entfernt!) auf seinen Schlittschuhen zu posieren. "Natürlich
keine Seegfrörni, aber Abenteuer".
Leider liegen keine Fotos vom Morgen
des 2. und 3, März 2005 vor, an denen sich Merz in Mosen auf 4 (!)
Zentimeter dünnes "absolutes Spiegeleis" begeben hat.
ln 40 Jahren von 40 auf 4 Zentimeter - alle Achtung! Nur noch ein
paar Winter. dann kann Ursus Merz wohl auf der Wasseroberfläche
gehen.
Quelle & Text: Aargauer
Zeitung, 9.Febr. 2006, Thomas Röthlin
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Film
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1963 drehte Guido
Breitenstein, Lenzburg auf N8-Stummfilm einen Film über die
Seegfrörni. Er wurde von Michael Schaerer, Aarau
geschnitten und vertont. |
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2012 |
Der Februar 2012 war wieder
mal ein Rekordwinter. Tagelang blieben die Tagestemepraturen
unter Null, nachts war es oft um minus 15 Grad! Es wären
ideale Voraussetzungen für eine super Seegfrörni gewesen,
wenn nicht eine hartnäckige Bise der Wasser zu sehr
bewegte. Doch am 9.Februar 2012 war es dann soweit und Ursus
Merz, der laut AZ "letzte Eisbär des
Hallwilersee" testete das Eis. »Bericht |
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>> Der
Zustand des Hallwilersees >> Webcam-System
>> Weltrekordversuch 1938 |
>> Schwanenkolonie
>> Alinghi
auf unserem See >> 1903:
Unglück |
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